Zusammenfassung


AK Sexualität und Gesellschaft der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung der DGS

Die AG befasst sich mit soziologischen und angrenzenden sozialwissenschaftlichen Perspektiven auf das Verhältnis von Sexualität und Gesellschaft in seiner ganzen thematischen Breite. Sexualität ist ein integraler Bestandteil gesellschaftlicher Ordnungen und des sozialen Alltagslebens. Sexuelle Praktiken, Kategorien, Identitäten und Wünsche stehen in einem komplexen Wechselverhältnis mit Prozessen gesellschaftlichen und kulturellen Wandels sowie sozialen und politischen Institutionen wie Familie, Staat, Recht, Polizei, Gesundheits- und Bildungswesen, Arbeitsmarkt und Wirtschaft. Sex und Sexualität werden durch diverse gesellschaftliche Macht- und Herrschaftsverhältnisse geformt, insbesondere durch Heteronormativität, Cisgenderismus und patriarchale sexistische Verhältnisse, durch Rassismus, (Neo-)Kolonialismus und Ableismus sowie durch Klassenverhältnisse und kapitalistische Prozesse der Subsumption von Arbeit und Leben. In Zeiten multipler Krisen, technologischer Umbrüche (Digitalisierung, Reproduktionsmedizin u.a.), zunehmender Kommodifizierung der Sexualität sowie erstarkender rechts-autoritärer Sexualpolitiken verändern sich die gesellschaftlichen Formen und Problematisierungen von Sexualität gegenwärtig so rasant wie widersprüchlich und sind Gegenstand politischer Kämpfe und gesellschaftlicher Konflikte.

Trotz der gesellschaftlichen Relevanz und zeitdiagnostischen Aktualität des Sexuellen ist die sozialwissenschaftliche Erforschung des Verhältnisses von Sexualität und Gesellschaft im deutschsprachigen Raum kaum institutionalisiert. Anders als bei vielen internationalen soziologischen Fachgesellschaften existiert in der DGS keine sexualsoziologische Sektion. Die AG Sexualität & Gesellschaft versteht sich als Plattform der solidarischen Vernetzung, wissenschaftlichen Weiterentwicklung und institutionellen Stärkung einer gesellschaftskritischen Forschung zu Sexualität. Als ‚gesellschaftskritisch‘ verstehen wir solche Ansätze, die die herrschenden sexuellen Verhältnisse nicht nur beschreiben, sondern Fehlentwicklungen kritisieren und nach Wegen ihrer Überwindung fragen. Davon abgesehen strebt die AG einen thematischen, theoretischen und methodologischen Pluralismus an. Nach dem Vorbild ähnlicher Zusammenhänge wie dem ESA Sexuality Research Network bildet sie ein Forum für den fachlich-kollegialen Austausch unterschiedlicher sexualsoziologischer Arbeitsgebiete, u.a.: LGBTIQ-Forschung, feministische Sexualforschung, reproduktive Gerechtigkeit, Sexualität im Zusammenhang mit Gesundheit, Alter und Behinderung, soziale Ungleichheitsforschung zu Sexualität, (Sub-)Kulturalisierung und Mediatisierung des Sexuellen.

Kontakt: Prof. Dr. Sabine Flick, PH Freiburg Prof. Dr. Mike Laufenberg, HS Fulda

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